Wie alles begann...

..."Und nun die Fahne ", sage ich zu einem  6jährigen, kleinen Mädchen,

welches auf einem Schimmel sitzt.

Sie und ein paar andere Mädchen gehören zu meiner Voltigiergruppe,

die einmal wöchentlich auf dem Reitplatz stattfindet.

Nichts besonderes werdet ihr denken, aber das Pferd , auf dem sie sitzen ,

ist blind!

Nantan ,der Schimmel ,erkrankte mit ca. 10 Jahren ,an periodischer Augenentzündung,auch als Mondblindheit bekannt.

Bis dahin war er kerngesund.

Es begann,schleichend, auf dem linken Auge.

Die Bindehaut war gerötet und der Tränenkanal  verstopft , so das er "weinte".

Er wurde mit Salben , Tropfen ,Spülungen und Tabletten therapiert und ich zog ihm ein Fliegenhäubchen auf. Aber es wurde nicht wirklich besser.

Irgendwann kamen Schmerzen dazu, also fuhren wir in die Klinik.

Nach der Untersuchung ,dann der Schock; Linsenablösung auf dem linken Auge und Fibrinablagerung auf dem rechten Auge.

Das hieß : das linke Auge ,war zu diesem Zeitpunkt, schon nicht mehr zu retten!

Mir wurde geraten mein Pferd, in einer Spezialklinik ,operieren zu lassen.

Was dann auch geschah.

Das linke Auge wurde verödet und an dem rechten Auge wurde eine Vitrektomie (Austausch der Glaskörperflüssigkeit) durchgeführt.

Nun kehrte eine Ruhepause ein , die nicht lange anhielt.

Das linke Auge schmerzte weiter . Um meinem Pferd auf Dauer zu helfen, entschloss ich mich ,das kranke Auge entfernen zu lassen.

Es wurde ihm eine Prothese in die Augenhöhle eigepasst und darüber die Augenlieder vernäht.

Nach meiner anfänglichen Angst ,Nantan einschläfern zu müssen, hat mich mein Wallach eines besseren belehrt -

Er wird fast so gearbeitet wie vor seiner Erkrankung : Reiten auf Platz und Gelände, Bodenarbeit, Zirkuslektionen, Trail  usw. ,mit Rücksicht auf seine Erblindung !

und ich glaube er fühlt sich pudelwohl!